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WZ | 13. Juni 2016

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Neues Klinger-Bild: Der Wolf zeigt Zähne

Düsseldorf. Der Wolf trägt einen schwarzen Anzug und zeigt drohend und gierig seine Reißzähne. Hinter dem Raubtier und erst auf den zweiten Blick zu erkennen, überzieht das Wort „Haben“ die gesamte Fassade bis zum Giebel des Hauses auf der Jägerstraße 21 in Eller. Viel kleiner ist der Schriftzug „Teilen“ unter dem nachdenklich dreinblickenden Affen dargestellt. „Der Wolf steht für das aggressive Verteidigen des Eigentums, für das Alles-Meins-Denken. Gemäß der Wirklichkeit sind die Worte Haben groß und Teilen klein gemalt“, erklärt der Düsseldorfer Künstler Klaus Klinger am Samstagabend sein neues Wandbild.

Der Standort ist kein Zufall: Das bemalte Haus befindet sich direkt neben der Fifty-Fifty-Galerie. „Mit Klaus Klinger verbindet uns eine langjährige Freundschaft. Seine Botschaft ist immer politisch, unmissverständlich und klar“, sagt Magdalene Risch, Büroleiterin bei der gemeinnützigen Organisation zur Unterstützung von Obdachlosen. In fünf Tagen und in Kooperation mit der polnischen Künstlerin Tuha ist das ganz in weiß, grau und schwarz gehaltene Kunstwerk entstanden. „Das Thema sollte etwas mit Fifty-Fifty zu tun haben“, erzählt Klinger und dass es sein erstes Wandbild in reduzierten Farben ist.

Etwas abseits sitzt der Mann, ohne dessen Zustimmung das Projekt nicht hätte verwirklicht werden können: Tischlermeister Daniel Schappert gehört das Haus und hat sofort zugestimmt, als die Nachbarn ihn fragten. „Ich war Feuer und Flamme. Vorher war das Haus bis zur ersten Etage mit Graffiti in allen Farben beschmiert. Ich bin stolz, dass wir jetzt ein Gemälde mit fundierter politischer Aussage an der Wand haben“, sagt der 42-Jährige, der sich nach den Worten Klingers sogar mit an den Kosten beteiligt hat.

Seit 40 Jahren arbeitet Klaus Klinger rast- und ruhelos mit Farbe, Pinsel, Rolle und Sprühdose und bringt so seine Gedanken und Parolen auf die Wände. Und das nicht nur in seiner Wahlheimat Düsseldorf. Er rief interkulturelle Projekte in Nicaragua, Chile, Brasilien, Namibia, Senegal und in Kuba ins Leben, immer bestrebt, mit Künstlern anderer Kulturen gemeinsam etwas Kreatives und Politisches zu erschaffen. Rund 45 Wandbilder von ihm gibt es allein in Düsseldorf. Die wohl bekanntesten Motive sind das „Auge“ und das „Ohr“ auf den Fassaden am Hellweg in Flingern.

*Foto von Sergej Lepke