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Rheinische Post | 6. November 2014

Niemand muss auf der Straße schlafen

In den nächsten Nächten werden Temperaturen um fünf Grad erwartet. Stadt und Hilfsorganisationen bereiten sich darauf vor, im Winter mehr Obdachlose in ihren Notunterkünften aufzunehmen. 140 Plätze gibt es das ganze Jahr über.

Für den Durchschnittsbürger sind die nächtlichen Temperaturen gerade niedrig genug, um zumindest kurzzeitig die Heizung anzuschalten. Für Obdachlose dagegen sind die bisherigen Herbstnächte noch ausreichend mild, viele behalten ihre Schlafplätze in Hauseingängen und windgeschützten Nischen.

Doch das wird sich in den kommenden Wochen ändern. Mit Minusgraden und Frost steigt jeden Winter die Zahl derer, die vom Angebot der Stadt und kirchlicher Einrichtungen Gebrauch machen. Nicht nur die Kälte, auch der Schutz vor Übergriffen mag in der dunklen Jahreszeit eine Rolle dabei spielen, dass selbst jene unter den Wohnungslosen, die aus Überzeugung lieber unter freiem Himmel als unter einem Dach schlafen, dann die Notschlafstellen nutzen.

900 Männer und Frauen – letztere sind deutlich in der Unterzahl – sind von der städtischen Wohnungslosenhilfe in Notunterkünften untergebracht. Das sind städtische Wohnungen ebenso wie Sammelunterkünfte. Weitere 140 Notschlafstellen stehen das ganze Jahr über zusätzlich zur Verfügung. Und diese Kapazität kann die Stadt jederzeit erweitern. Mit Blick auf den bevorstehenden Winter hat auch das Sozialwerk der Ordensgemeinschaft „Arme Brüder des heiligen Franziskus“ zusätzliche Schlafstellen an der Prinz-Georg-Straße geschaffen, teilte die Stadt mit.

Im Rathaus weiß man von 120 bis 150 Personen, die die Angebote nicht nutzen. Scham mag dabei ebenso eine Rolle spielen wie Unwissenheit oder auch Angst vor Behörden. An sie richten die niederschwelligen Angebote, sich tagsüber bei – zumeist spendenfinanzierten – warmen Mahlzeiten und in geheizten Räumen aufzuwärmen. Und eben auch zusätzliche Schlafplätze im Winter.

Im extrem kalten Januar 2009 hatte die Stadt erstmals – auf Initiative des damaligen Oberbürgermeisters Dirk Elbers – beheizte am Rheinufer aufstellen lassen, die das DRK betreute. Später hatte bei extremen Temperaturen die Bergerkirche ihre Tore für Obdachlose geöffnet.

Damit die auch von bestehenden Angeboten erfahren, sind Streetworker im Einsatz, die sich – finanziert von der Stadt und Landschaftsverband Rheinland – um die Obdachlosen kümmern, auch den Kontakt zu ihnen halten. Und auch die Mitarbeiter des städtischen Ordnungs- und Servicedienstes OSD haben in der kalten Jahreszeit ein Auge auf die Obdachlosen. Wer nicht in eine Notschlafstelle will, kann bei ihnen wenigstens einen warmen Schlafsack bekommen. Die Düsseldorfer Bürger bittet die Stadt zudem, selbst auch die Augen offenzuhalten. Wer einen Obdachlosen in potenzieller Gefahr sieht, sollte dann die Beratungsstelle der Wohnungslosenhilfe (Telefon 899 6289) oder die Nachtunterkunft der Ordensgemeinschaft. (Tel. 60283500) anrufen, bei akuter Gefahr den Notruf wählen. Auch, wenn ein Obdachloser plötzlich fehlt, der sonst immer im Viertel unterwegs ist, sind die Hilfsdienste für einen Hinweis dankbar.

Dazu gehört natürlich auch die Obdachlosenhilfsorganisation Fiftyfifty, die ebenfalls Wohnungen unterhält, in denen Obdachlose untergebracht werden können. Bis zum Frühjahr waren Fiftyfifty und die Ordensgemeinschaft enge Partner in der Obdachlosenhilfe. Dann hatte ein Finanzskandal bei den Armen Brüdern, durch den auch Fiftyfifty Spendengelder verlor, ein Zerwürfnis zwischen den beiden verursacht. Im städtischen Infoblatt über Hilfsmöglichkeiten für Obdachlose wird Fiftyfifty nicht erwähnt.