Fiftyfifty stellt Wohnungen für Flüchtlinge bereit
Als Hilda Eno-Ndum mit ihrem einjährigen Sohn noch im Flüchtlingsheim lebte, da war an den Aufbau eines geordneten Lebens nicht zu denken. Seit einigen Tagen lebt sie nun in einem kleinen Apartment in Eller und kann zur Ruhe kommen.
"Ich kann nachts schlafen, mein Sohn kann schlafen. Das ist wunderbar", sagte die 28-jährige Frau, die vor anderthalb Jahren aus Kamerun nach Düsseldorf kam. Sie lernt Deutsch und wünscht sich, eine Ausbildung zur Altenpflegerin zu machen.
Hilda Eno-Ndum ist eine der ersten Teilnehmer eines neuen Wohnprojekts vom Verein Fiftyfifty. Die Obdachlosenorganisation hatte eine Kunstspende, eine Grafik von Gerhard Richter, für 200 000 Euro verkaufen können. Das Geld investierte Fiftyfifty nach und nach in den Kauf von drei Apartments in Düsseldorf (zwei in Eller, eines in Wersten). "Das Bild der Obdachlosen hat sich gewandelt", sagt Hubert Ostendorf von Fiftyfifty. Zwar gebe es heute auch noch die klassischen Berber, aber weniger als früher. Hinzugekommen seien dafür mehr Frauen mit kleinen Kindern, häufig auch mit Migrationshintergrund.
Diejenigen, die im Flüchtlingsheim leben und anerkannte Asylbewerber sind, haben keine Chance eine Wohnung zu finden und sind von Obdachlosigkeit bedroht. Sie sprechen kaum Deutsch und haben keine Arbeit. "Da legen die Vermieter direkt wieder auf", sagt Oliver Ongaro von Fiftyfifty.
Diese Erfahrung machte auch der 28-jährige Ahmad Babelli. Er war vor einem halben Jahr aus Syrien vor den Bomben geflüchtet. Er hatte eine Ausbildung als Mechaniker begonnen aber nicht abgeschlossen. Weil die Maschinen, an denen er arbeitete, aus Deutschland kamen, habe er gedacht, da könne das Land nicht so schlecht sein. Wenn er seine Deutschkenntnisse verbessert hat, möchte er nun endlich den Beruf des Mechanikers erlernen.
Als nächstes Projekt plant Fiftyfifty zusammen mit der Diakonie eine Dependance der Frauennotaufnahme Ariadne. Durch die gestiegenen Immobilienpreise sind aber mittlerweile 400 000 Euro statt der ursprünglich veranschlagten 250 000 Euro notwendig.