fiftyfifty Boss: Mir blutet das Herz
Düsseldorf - Sie waren beste Freunde. Und wenn er an die 18 Jahre gemeinsamer Arbeit und Freundschaft zurückdenkt, ist Hubert Ostendorf den Tränen nah. Ostendorf (53), Gründer der Düsseldorfer Obdachlosenhilfe fiftyfifty, und Bruder Mattjäus (60) von den Armen Brüdern des Heiligen Franziskus. Der Finanzskandal des Ordens, der 7,2 Millionen Euro verzockte, hat ihre Freundschaft beendet. "Das tut mir so weh", sagt Ostendorf, der mit einem offenen Brief die Zusammenarbeit mit dem Orden aussetzte. "Mir blutet das Herz." Ostendorf erinnert sich: "Geburtstage, Weihnachten, Ostern, die Taufe meiner Kinder. Bruder Matthäus war immer da. Ich habe sogar mal drei Monate bei ihm im Kloster gewohnt. Ich weiß, dass er lebt wie ein Heiliger."
Aber er sei schlecht beraten und habe nach Ostendorfs Kritik die Schirmherrschaft über fiftyfifty einfach niedergelegt. Dabei hätte er nur den Fehler zugeben und personelle Konsequenzen ziehen sollen. Deswegen müsse fiftyfifty nun auf seinen eigenen Beinen stehen. Ostendorf plant schon neue Projekte, will u. a. ein Haus für junge obdachlose Flüchtlinge kaufen und am Tierheim einen OP-Raum für die Hunde von Obdachlosen einrichten.