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NRZ | 20. Juli 2010

Mehr Raum für die Hoffnung

Das neue Büro von "fiftyfifty" ist an der Höhenstraße nun zentraler gelegen und schnell für die Bedürftigen zu erreichen.

Rumänische Großfamilien, die auf engsten Raum zusammen leben, minderjährige Prostituierte, Männer im besten Alter, die keine Wohnung haben, Eltern die ihre Kinder nicht ernähren können: Sie alle suchen Hilfe bei der Obdachlosenzeitung und Beratungsstelle Fiftyfifty. Die Zahl der Hilfesuchenden wächst ständig. Weil die Räumlichkeiten in der Altstadt an der Kurze Straße zu klein geworden sind, ist das Büro nun an die Höhenstraße 26 umgezogen.

"Wir mussten die Leute schon auf dem Balkon beraten", schildert Hubert Ostendorf, der fiftyfifty Chefredakteur. Das Büro sei nun zentral und schnell für die Bedürftigen zu erreichen, die sich häufig in Flingern, Oberbilk und rund um den Hauptbahnhof aufhalten. "Außerdem haben wir so einen schnelleren Kontakt zu unseren Kooperationspartnern" , so Ostendorf. dazu gehören die Drogenbertaungsstelle, die Notschlafstelle, die Frauenberatungsstelle und eine Anwaltskanzlei, die fiftyfifty unterstützt.

Rund 100 000 Menschen in Düsseldorf sind zumindest teilweise von Armut betroffen, darunter HartzIV-Empfänger, Menschen die im Billiglohnsektor beschäftigt sind, bis hin zu Obdachlosen. "Durch die Sparmaßnahmen der Regierung verschärfen sich die Probleme", kritisiert Ostendorf. Jetzt werde auch noch das Elterngeld gestrichen.

Im Büro teilen sich zwei Streetworker 1,5 Stellen: Julia von Lindern kümmert sich um das Projekt "Underdog", bei dem die Tiere von Obdachlosen medizinisch versorgt werden. Die 24-jährige Diplom-Sozialarbeiterin betreut mittlerweile 400 Tierhalter: "Es kommen ständig neue Anfragen hinzu." Der 37-jährige Streetworker Oliver Ongaro hält Kontakt zu den Zeitungsverkäufern,berät Obdachlose und Drogenabhängige und engagiert sich bei der Flüchlingshilfe "Stay". "Ziemlich allein gelassen", fühlen sich die Helfer mit den "zahlreichen Rumänen", die täglich in das Büro strömen. Die Menschen haben hier kein Arbeitsrecht,bekommen keine Sozialhilfe, erhoffen sich trotzdem ein besseres Leben als in ihrer Heimat. "Sie wohnen mit ihren Kindern in Zelten oder illegal in kleinsten Zimmern und werden bei der Miete obendrein noch ausgebeutet." Eine Krankenversicherung hätten die Flüchtlinge nicht, viele seien krank. "Es ist dringend notwendig, dass eine Beratungsstelle für EU-Bürger eingerichtet wird", mahnt Ostendorf.

"Weder in den Notschlafstellen noch bei den Beratungsstellen melden sich rumänen",entgegnet hingegen Roland Buschhausen vom Sozialamt. Es sei auch nicht bekannt, dass diese Menschen auf der Straße leben würden. "In Düsseldorf wird jeder versorgt, der keinen Schlafplatz hat", meint er . Ostendorf wundert das nicht: "Bei der stadt werden sie abgewiesen weil sie kein Asylrecht und keinen Flüchtlingsstatus haben." Man könne diese verarmten Menshcen nciht eifnach im Stich lassen. Eins kündigt Ostendorf mit großer Bestimmheit an: "Wir werden uns weiter einmischen!"