Die Künstler kommen gern
Die fiftyfifty-Galerie im Zentrum Ellers präsentiert zurzeit Werke von Ute Würfel,Henrik Schrat und Verena Landau. Noch in diesem Jahr soll Thomas Demand eine Auswahl seiner Arbeiten zeigen.
Jörg Immendorff,Gerhard Richter, Peter Royen, Günther Uecker, Rita McBride- auf der Liste der fiftyfifty-Galerie stehen Namen bedeutender Künstler. Mit regelmäßigen Ausstellungen von Gemälden, Fotografien und Skulpturen hat sicher de Kunstraum im Ortskern von Eller einen Namen gemacht, der über die Grenzen Düsseldorfs hinaus bekannt ist. Die Kreativen für die Ausstellungen zu gewinnen,sei mit viel Arbeit verbunden, sagt Projektleiter Hubert Ostendorf. "Gute Künstler sind immer sehr beschäftigt, und ihr Terminplan ist manchmal für Jahre voll." Daher müsse man auch bei fiftyfifty für einen langen Zeitraum planen,aber: " Die Mühe lohnt sich", so Ostendorf. Ihm sind nicht nur die Verkaufszahlen wichtig - es geht um mehr. "Der Kontakt mit den Käufern hat auch einen längerfristigen Effekt" , sagt Ostendorf und erklärt: " Unsere Kunden haben oft wichtige Berufe, und Ärzte etwa stellen ihr Können oft unserem Netzwerk zur Verfügung." So käme es, dass die Verkäufer der fiftyfifty-Zeitungen bei Zahn- oder Augenproblemen zuweilen gratis behandelt würden. Zudem stellen die Künstler ihre Werke eigens für die Galerie her. " Dadurch stiften sie eine kulturellen Beitrag zur Kunstgeschichte" , sagt Ostendorf überzeugt.
Auch Verena Landau griff extra für fiftyfifty zu Pinsel, Farbe und Leinwand. "Waiting for Stars" nennt die in Düsseldorf geborene Malerin ihr dreiteiliges Werk, das zurzeit die größte Wand der Galerie ziert. Mit den einhundertvierig mal einhundertachtzig Zentimeter großen Bildern zeigt die Sprachlosigkeit der Menschen anderen Individuen gegenüber. Denn zu sehen sind Personen, die auf etwas zu warten scheinen- vor einer trüben Häuserfront oder unter blauem Himmel. Mit dem dritten Bild scheint Landau seine Betrachter in einen Spiegel blicken zu lassen. Das prächtige Exponat zeigt junge Menschen in der Galerie vor einem mehrteiligen Bild. Die Figuren auf der Leinwand blicken aneinander vorbei,so dass der Betrachter ich dazu aufgefordert fühlt , mit seinem Nachbarn in Dialog zu treten und nicht stumm dazustehen.
Auch Ute Würfel hat einige Arbeiten für die aktuelle Ausstellung zur Verfügung gestellt.Würfels Bilder stehen denen Landhaus inhaltlich wie technisch gegenüber. Die Künstlerin aus Berlin zeigt eineAuswahl großformatiger Fotografien, die in Pariser Fotofix - Automaten entstanden sind. Die sonst nur wenige Zentimeter großen Bilder zeigen - vielfach vergrößert - die ungezählten Gesichter in der französischen Metropole: einen alten Mann, in dessen Gesichtdie Spuren des Lebens zu lesen sind; eine junge Frau , die offen und interessiert in die Linse blickt , oder Aufnahmen von Menschen, die den multikulturellen Hintergrund der Millionenstadt repräsentieren. Über die Schulter der Person blickt immer die Künstlerin selbst, denn würfel ist auf jedem Foto dabei: Mit neutralem Gesichtsausdruck gibt sie den Werken eine Gemeinsamkeit. Der Thüringer Künstler Henrik Schrat präsentiert bei fiftyfifty einige Intarsien, die in Zusammenarbeit mit indischen Handwerkern entstanden sind. Als Motiv wählte Schrat comic-ähnliche Bilde, deren zeitgenösischer Stil mit der traditionsreichen Technik im Kontrast steht,ohne den Reiz zu verlieren: Die verschiedenen Brauntöne des Holzes scheinen wie geschaffen für die Grundlage urbaner Darstellungen. Hubert Ostendorf hat für das Jahr 2010 große Pläne. Die Verhandlungen mit Thomas Demand sind abgeschlossen. Der international bekannte Künstler wird im Laufe des Jahres einige Werke bei fiftyfifty zeigen. "Darauf sind wir stolz", sagt Ostendorf. "Demand zählt zurzeit zu den hundert besten Künstlern.