130 fiftyfifty-Verkäufer haben ein Sozialticket
Von den rund 350 Verkäufern des Obdachlosen-Magazins fiftyfifty haben jetzt 130 ein Sozialticket für die Rheinbahn: Die Organisation geht davon aus, dass es nach dem letzten Ausgabetag der Tickets am Mittwoch etwa 200 Verkäufer sein werden.
Mit dem Ticket können die Inhaber ab 9 Uhr morgens die Linien des Verkehrsunternehmens nutzen; es wird von fiftyfifty teilfinanziert. "Das Monatsticket der Preisstufe A kostet unsere Verkäufer 15 Euro, die restlichen Kosten übernehmen wir", so Hubert Ostendorf von fiftyfifty.
Für die Finanzierung hat der Verein eigens gesammelt: 20 000 Euro sind dabei zusammengekommen und sollen ausschließlich für das zeitlich befristete Projekt eingesetzt werden.
"Es geht nicht darum, dass wir jetzt als Geldgeber einspringen", so Oliver Ongaro, Streetworker bei fiftyfifty, "sondern darum, der Stadt zu zeigen, wie es gehen kann." Hintergrund: Seit Herbst 2008 versuchen Verbände und Initiativen mit Unterstützung der SPD, der Grünen und der Linken, ein Sozialticket für Arme in Düsseldorf durchzusetzen. Ein entsprechender Ratsantrag scheiterte allerdings.
Mit dem Spruch wollen sich die Initiatoren aber nicht zufrieden geben und deuten an, dass es zu einem erneuten Vorstoß kommen wird. "In den Hartz-IV-Sätzen sind 11,23 Euro für Fahrkarten vorgesehen", so Ongaro. "Das reicht für fünfeinhalb Fahrten. Danach müssen Arme schwarzfahren."
In Dortmund und Köln haben die Städte bereits Sozialtickets eingeführt, in Düsseldorf sieht man bisher den Bund in der Pflicht für ein solches Vorhaben.