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Rheinische Post | 16. Oktober 2008

Diakonie fordert Sozialticket für Bedürftige

Wer in Düsseldorf von Arbeitslosengeld II lebt, sollte gut zu Fuß unterwegs sein. Nur etwa 20 Euro Bezüge sind für Fahrtkosten vorgesehen. Um in der Stadt mobil unterwegs zu sein, muss man für ein Monatsticket des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) aber rund 50 Euro bezahlen.

Bei einer Umfrage unter fast 700 Besuchern der Diakonie-Wohnungslosenhilfe hat die Diakonie herausgefunden, dass etwa 47 Prozent der Bedürftigen die öffentlichen Verkehrsmittel daher oft oder gelegentlich ohne Fahrschein benutzen. 92 Prozent der Befragten gaben an, dass sie ein Monatsticket zu einem ermäßigten Preis von 15 Euro kaufen würden, wenn es eines gäbe. "Von Armut betroffene Menschen brauchen viel Mobilität, um Termine zu erledigen, zu Ärzten oder Behörden zu fahren oder auch soziale Kontakte aufrecht zu erhalten", erklärt Diakonie-Pfarrer Thorsten Nolting. So auch der Hartz IV-Empfänger Karl-Heinz Ittenbach (58): "Ich bin Diabetiker und kann nicht länger zu Fuß laufen. Fast jeden Tag habe ich aber Termine bei Ärzten oder Behörden. 4,40 Euro für ein Hin- und Rückfahrtticket sind unzumutbar: Für das Geld bekomme ich ein Mittagessen, ein Brötchen, zwei Kaffee."

"Die Einführung von Sozialtickets wurde mehrfach diskutiert, aber abgelehnt, weil nur eine Gesamtlösung im VRR-Bereich möglich sei", erklärt Christian Arnold, Diakonie-Leiter der Hilfen für Menschen ohne Wohnung. Die Begründung will Arnold aber nicht länger gelten lassen. Die Stadt Dortmund, die im VRR-Verbund ist, hat inzwischen das Sozialticket zu einem Preis von 15 Euro eingeführt. "Und für Mitarbeiter der Stadtverwaltung und privater Firmen gibt es in der Stadt doch auch vergünstigte Tickets, warum nicht auch für Bedürftige, die eine Preisermäßigung dringend brauchen?"

Mit dem Info-Blatt "Armut", das ab sofort im zwei-Monats-Rhythmus herausgegeben wird, will die Diakonie die Sorgen und Probleme bedürftiger Menschen in der Stadt vorstellen. Die Broschüre wird in den Diakonie-Anlaufstellen und den evangelischen Kirchengemeinden ausgelegt und den politischen Vertretern der Stadt zugeschickt.