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Rheinische Post | 7. Mai 2008

Marathon als Ersatzdroge

Veronika Wiegele läuft Marathon. Die zierliche 35-Jährige hatte bis zum Zieleinlauf am vergangenen Sonntag einen wesentlich weiteren Weg hinter sich als die meisten anderen Läufer. Seit ihrer Jugend ist sie heroinabhängig, tablettensüchtig und Alkoholikerin. Als sie schließlich mit der Startnummer 4241 ins Ziel lief, taten ihr zwar "alle Knochen weh", aber sie war überglücklich, es bis hierhin geschafft zu haben. "Wie die Leute einen angefeuert haben, das war ein unheimlich schönes Erlebnis." Am liebsten läuft sie aber für sich, in der Ruhe des Grafenberger Waldes. Die Scheidung ihrer Eltern hatte die damals 13-Jährige nicht verkraftet. "Ich habe meinen Schmerz mit den Drogen betäuben wollen", so ihre Erklärung. Der tiefe Fall bis zur jahrelangen Obdachlosigkeit wurde erst im Gefängnis gestoppt. Wegen Beschaffungskriminalität wurde die Düsseldorferin zu drei Jahren Gefängnis und Therapie verurteilt. Der geregelte Tagesablauf, die Arbeit und die Begeisterung fürs Laufen gaben ihrem Tag Struktur, die ihr bei den Drogenproblemen half. Anfang 2008 wurde die junge Frau aus der Haft entlassen. Ihr Wille, die Kontrolle über ihr Leben zurückzugewinnen, hat sie auch nach Ende der Haft nicht verlassen, sie läuft weiter.