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Ein Film aus den Anfängen von fiftyfifty sorgte für Heiterkeit.

„Weil ihr so anarchisch seid“ - Happy Birthday fiftyfifty

Das Straßenmagazin fiftyfifty ist 30 Jahre alt. Seit 1995 verkaufen arme und wohnungslose Menschen die Zeitung, doch fiftyfifty ist so viel mehr. Das merkte man deutlich im Düsseldorfer Kulturzentrum zakk, wo die Geburtstagsparty bei bestem Wetter draußen im Biergarten gefeiert wurde. Eingeladen waren neben Straßenmagazinverkäufer*innen viele Wegbegleiter*innen, Unterstützer*innen und auch die Kommunalpolitik durfte nicht fehlen.

Einen bewegenden Rückblick auf die vergangenen Jahre gab fiftyfifty-Verkäufer Django. Er erinnerte nicht nur an spektakuläre Aktionen, wie den Protest mit einer Stretchlimousine vor dem Landtag zur geplanten Kürzung beim Sozialticket. Auch an den verstorbenen Kö-Peter, die Verhaftung Gisas wegen Schwarzfahrens und viele Aktionen, die die Situation der Bedürftigen verdeutlichten.

 „fiftyfifty ist meine Familie.“ Keiner erklärt so authentisch, was Not bedeutet, wie unser Verkäufer Django (re.), neben fiftyfiftyStreetworker Oliver Ongaro. 

Dabei wurde klar, dass fiftyfifty nicht nur ein Straßenmagazin ist. Neben der Papierausgabe wird mittlerweile über das ObdachLOS eine Online-Version vertrieben, es werden Stadtteilführungen angeboten, regelmäßig gibt es Ausstellungen namhafter Künstler*innen in der eigenen Galerie sowie Kunst- und Kultur-Projekte für Interessierte Menschen. Als einen großen Erfolg kann fiftyfifty das Projekt Housing First verzeichnen. Seit den Anfängen werden Wohnungen gekauft oder vermietet, die dann mit eigenem Mietvertrag an Obdachlose gehen. Dies bedeutet einen ersten Schritt von der Straße in ein selbständiges Leben, denn anschließend erfolgt die Begleitung durch Sozialarbeiter*innen.

 „fiftyfifty schenkt mir wunderbare Kontakte“ - Sandra

Seit dem vergangenen Jahr gibt es die nächste Stufe mit „Housing First trifft Gastro“, bei der die Integration in der Arbeitsmarkt das Ziel ist. Das System Housing First ist ein Erfolgsmodell, was auch Oberbürgermeister Stephan Keller mittlerweile erkannt hat. Die Stadt steigt ein und Keller gibt das Wahlversprechen aus, bis 2030 rund 500 Obdachlosen darüber eine Wohnung zu vermitteln.

Der WDR berichtete nicht nur mit einer Live-Schalte vom fiftyfifty-Geburtstag, der Sender hatte auch im Archiv gekramt und ein Interview mit Hubert Ostendorf aus dem Jahr 1995 zur Verfügung gestellt. Zur Begeisterung aller wurde es auf der Leinwand gezeigt und schon damals waren durch den Verkauf von Kunsteditions-Uhren die ersten Housing-First-Wohnungen entstanden.

Nach einer kabarettistischen Einlage von Kom(m)ödchen-Star Martin Maier-Bode gab es noch eine Gratulation vom evangelischen Stadtsuperintendenten Heinrich Fucks. Er dankte allen von fiftyfifty und betonte, dass sie Menschlichkeit in die Stadt brächten. Einen langen Atem wünschte er und endete mit den Worten „Ich liebe euch, weil ihr so anarchisch seid und hoffentlich bleibt“.

Mit Live-Musik der Band Roter Kreis, mit JayJay, Ufo Walter, Vom Ritchie und Thomas Schneider, wurde bei bester Verpflegung und kühlen Getränken noch fröhlich gefeiert.


Ute Neubauer, dorf-aktuell.de
 

 Underdog-Sozialarbeiterin Jana Rosnowski (li) und unser Streetworker Oliver Ongaro (mit blauem Shirt) zusammen mit den Musikern vom Roten Kreis.

 Düsseldorfs Stadtsuperintendent Heinrich Fucks lobte, dass fiftyfifty Menschlichkeit praktiziert