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Intro: 30 Jahre fiftyfifty

Liebe Leserinnen und Leser,

als wir vor 30 Jahren fiftyfifty gegründet haben, wollten wir zunächst Obdachlosen die Chance geben, ein gutes journalistisches Produkt zu verkaufen und durch die Einnahmen aus dem Verkauf der Zeitung ihre Lebenssituationen zu verbessern. Wichtig war natürlich auch, dass Armut und Ausgrenzung sowie die Schicksale der Obdachlosen redaktionell im Mittelpunkt standen (und bis heute stehen). Wir wollten eine Lobby für die Ärmsten sein und sind es. Und: Die, die es betrifft, handeln oft selbst: schreiben Artikel, fotografieren, geben Interviews, führen als alternative Guides durch die Stadt von unten, gehen zu Demonstrationen …

Ganz am Anfang hat niemand im Traum daran gedacht, dass fiftyfifty einmal so viele Projekte realisieren würde: Underdog für die Hunde unserer Leute, east-west für Armutsmigrant*innen aus Osteuropa, die Akademie der Straße, in der Obdachlose Kunst studieren und herstellen … Unser wohl wichtigstes Projekt heißt Housing First. So, wie wir es machen, hat es eine Vorbildfunktion für ganz Deutschland. Aus den Erlösen unserer Benefiz-Galerie kaufen wir Apartments, zusammen mit von Dritten gestifteten sind es nun schon über 100, und bringen Menschen direkt von der Straße in ein normales bürgerliches Umfeld. Als wir damit begonnen haben, gab es viele, die gesagt haben: Das wird niemals klappen. Aber es hat geklappt. So sehr, dass viele Initiativen in anderen Städten auf das schauen, was wir tun und sich ebenfalls auf den Weg machen. Wir haben in vielen Städten mit unserem Housing-First-Fonds den Ankauf von über 120 Wohnungen bei Organisationen der Obdachlosenhilfe subventioniert.

Nun stehen wir vor einer weiteren Herausforderung, die dazu beitragen kann, Housing First zum Standard in der Wohnungslosenhilfe zu etablieren und ein Beispiel für das ganze Land abzugeben. Der Oberbürgermeister von Düsseldorf, Dr. Stephan Keller, der schon seit längerer Zeit Schirmherr von Housing First ist und das Projekt mit Planstellen für die Betreuung der neuen Mieter*innen unterstützt, ist begeistert von dem, was wir tun. Er hat bei vielen Begegnungen, auch in Wohnungen vor Ort, hautnah miterlebt, dass ein Zuhause das Leben eines Obdachlosen von Grund auf ändern kann. Er hat gesehen, dass wir von fiftyfifty unsere hoch gesteckten Ziele zumeist übertreffen. Und auf der Basis dieser Erfahrungen hat er ein kühnes Wahlkampfversprechen abgegeben: Düsseldorf soll die erste Stadt in Deutschland sein, in der die Straßenobdachlosigkeit weitgehend abgeschafft ist. Dafür sollen mittelfristig 500 Apartments bereit gestellt werden: durch weiteren Ankauf von fiftyfifty, durch Unterstützung der Wohnungswirtschaft und durch Neubauten.

Wir von fiftyfifty aber haben erfahren, dass er es ernst meint. Deswegen nutzen wir diese historische Chance und machen federführend mit. Denn: Wohnen ist ein Menschenrecht und jeder Mensch braucht ein Zuhause.

Herzliche Grüße, Ihr

Hubert Ostendorf ist Mitgründer und Geschäftsführer von fiftyfifty.