Neulich: Fortschritte bei der Bahn
Die Älteren werden sich erinnern: Wollte man früher bei Menschenansammlungen im Freien eindrücklich auf diese einwirken – zum Beispiel mit Rufen nach Ho-Chi-Minh oder Ansagen wie „Verlassen Sie sofort das Gelände“ –, so tat man das mithilfe einer sogenannten Flüstertüte. Diese Technik scheint die DB wieder entdeckt zu haben. So geschah es neulich im Bahnhof Gießen, dass eine diensthabende junge Dame mit einer solchen Tüte beim Eingangsbereich stand und die Reisenden Richtung Siegen in einer Dauerschleife darüber informierte, dass da per Schiene nichts zu machen sei und man/frau doch stattdessen den Ersatzbus nach Siegen nehmen solle. Und siehe da: Es funktionierte. Zumindest ebenso gut wie die üblichen vernuschelten oder anderweitig gestörten Ansagen per Lautsprecher. Alle verließen alsbald die Bahnsteige und schienen glücklich, dass es da eine richtige Person gab, die man etwas fragen und die sogar antworten konnte. Dass das nicht klappte mit dem Ersatzbus, der auf dem Bahnhofsvorplatz – für rund 400 Reisende - bereitgestellt werden sollte, ist eine andere Geschichte.
Margarete Pohlmann