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Apokalypse? No. - SAVE LAND in der Bundeskunsthalle Bonn - Straßenmagazin - Magazin - fiftyfifty
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Cao Fei: A Mirage 2004 (aus der Serie Cosplayers) © Cao Fei, Courtesy the artist Sprüth Magers and Vitamin Creative Space

Apokalypse? No. - SAVE LAND in der Bundeskunsthalle Bonn

Zwei coole junge Frauen, Generation Z. Die eine, im Vordergrund, lässig auf einer Hyäne, die andere, weiter hinten, auf einem Zebra - neun schwarze, ausgerechnet schwarze, Ballons in einer Hand haltend. Ihre Tiere erscheinen unwirklich, so auch der Hirsch in der Mitte. Wie künstlich erzeugte Plastiken. Befremdlich die gesamte Kulisse: eine dystopisch anmutende Wiese vor einer Mega-City im Hintergrund. Als hätte die 1978 geborene chinesische Foto- und Videokünstlerin Cao Fei ein allerletztes kleines Biotop mit KI neu erschaffen. 

Ja, der Lebensraum für immer mehr Menschen wird kleiner und kleiner. Zumal sowieso nur 29 Prozent der Erdoberfläche nicht von Wasser bedeckt ist. Das ist unser Ort: die Landflächen, deren Böden bis zu Hunderte von Jahren brauchen, um sich zu bilden. Und ein einziges extremes Ereignis genügt, um sie in Minutenschnelle zu zerstören. Bis zu 40 Prozent der Böden weltweit gelten bereits als verödet, insbesondere durch menschliche Übernutzung. Dabei ist Land eine entscheidende Grundlage für das Leben auf diesem Planeten. Der Boden ist das lebenserhaltende Bindeglied zwischen Erdklima und biologischer Diversität und bietet eine Vielzahl von Ökosystemen, die es wiederherzustellen und zu bewahren gilt. Denn die (ärmere) Hälfte der Menschheit ist bereits von den negativen Auswirkungen der Landdegradation betroffen. Land, in all seinen Bedeutungen für unser Leben, muss daher wieder ins Zentrum des Handels geraten, um den wirtschaftlichen und sozialen Raubbau an den Überlebensressourcen einzudämmen. Die Erhaltung unserer Böden ist somit von höchster Dringlichkeit nicht nur für uns selbst, sondern auch für die Artenvielfalt und das Weltklima. Land ist ein Schatz von existenziellem Wert.

Die Bundeskunsthalle Bonn zeigt mit SAVE LAND eine faszinierende Ausstellung zu all diesen Problemkreisen. Dies geschieht in enger Kooperation mit der UNCCD (United Nations Convention to Combat Desertification), die das Anliegen der G20-Staaten koordiniert, im Rahmen der Global Land Initiative bis 2030 weltweit eine Milliarde Hektar Flächen zu renaturieren - so jedenfalls der Plan. Die Ausstellung nutzt die Perspektiven von Kunst und Wissenschaft, um das öffentliche Bewusstsein für dieses dringende Thema zu schärfen und vereint wichtige Positionen zeitgenössischer Kunst mit Exponaten aus Kulturgeschichte und Naturwissenschaften. Neueste Medientechnologien helfen, die globale Situation der Landflächen leicht verständlich zu verdeutlichen.

Alle künstlerischen Positionen, etwa der röhrende Hirsch vor Industrieschloten von Klaus Staeck, die Betonwüste aus im Halbkreis angeordneten auf dem Boden liegenden Stelen von Richard Long, die Abgüsse eines Fußpaares von Jan Hostettler oder ein Weizenfeld vor Wolkenkratzern von Agnes Denes, um nur einige zu nennen, sind ebenso wie die Fotografie von Cao Fei nicht explizit für die Bonner Ausstellung entstanden, sondern klug kuriert, von Henriette Pleiger (Bundeskunsthalle) und Wagaki Wischnewski (UNCCD) ausgesucht. Und nicht nur die Kunst geht ja ihrer Bestimmung nach über ein rein rationales Erfassen hinaus. Die Besucher*innen können zudem unter anderem in einem Panoramakino und mit interaktiv gestalteten Umwelten virtuell in die verschiedene Lebensräume eintauchen. Etwa auch durch einen überlebensgroßen Globus des bekannten Wiener Designkollektivs dform, der unseren Planeten in seiner ganzen Schönheit zeigt. Überhaupt setzt SAVE LAND insgesamt auf positive Narrative, die zum Handeln für eine gute Zukunft inspirieren. Nach dem Motto: Apokalypse? No.
Hubert Ostendorf

SAVE LAND. UNITED FOR LAND
bis 1. Juni 2025
Bundeskunsthalle
Helmut-Kohl-Allee 4, 53113 Bonn
Telefon: 0228 91710
bundeskunsthalle.de

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