Kalender "Straßenhunde 2020" jetzt kaufen

Seit über zehn Jahren erscheint er schon: Der Straßenhundekalender von fiftyfifty. Wie jedes Jahr fließen die Einnahmen in das fiftyfifty-Projekt Underdog. Das ansonsten nur aus Spenden finanzierte Projekt ist sehr auf diese Einnahmen angewiesen.  Daher an dieser Stelle: Über eine Veröffentlichung, einen Hinweis oder sogar eine Besprechung des Straßenhundekalenders 2020 würden wir uns sehr freuen!

Underdog ist eine mobile Tierarztpraxis, die sich um die Hunde obdachloser Menschen kümmert. Diese bietet dabei nicht nur kostenlos tiermedizinische Hilfe an, sondern auch sozialarbeiterische Unterstützung in allen Lebenslagen für die Halterinnen und Halter. So konnten schon viele Menschen erreicht werden, die selbst keine Hilfen aufsuchen, sich sehr wohl aber um ihre Tiere sorgen – oft die letzten verlässlichen Begleiter, die ihnen auf der Straße geblieben sind. „Gerade für Menschen, die draußen schlafen, ist ein Hund auch ein großer Schutzfaktor. Leider erleben wir in ganz Deutschland wieder zunehmende Gewalt gegen Obdachlose. Sie werden angepöbelt, bespuckt, geschlagen oder sogar angezündet. In einem von Ausgrenzung bestimmten Leben ist ein Hund nicht nur emotionale und physische Wärme, sondern auch Schutz vor aggressiven Übergriffen“, erklärt Julia von Lindern, Sozialarbeiterin bei Underdog.

Die 12 ausdruckstarken schwarz-weißen Aufnahmen zeigen Hunde obdachloser Menschen. Gespendet hat die Motive der Fotograf Rolf Purpar. Für die Aufnahmen nahm er sich viel Zeit: Er besuchte die mobile Tierarztpraxis zu mehreren Terminen um die vierbeinigen Patienten zu portraitieren. 1956 in der Nordeifel geboren, ist Purpar seit 1976 freiberuflicher Fotograf. Nicht zuletzt durch sein mehrfach aufgelegtes Buch „Kunststadt Düsseldorf“ hat er sich einen Namen gemacht. Für fiftyfifty hat der u.a. 2017 mit der Heinrich-Heine Büste des Freundeskreises Heinrich-Heine ausgezeichnete Fotograf immer wieder Kunstereignisse mit der Kamera festgehalten und interpretiert. Seine Fotografien wurden in vielen Zeitungen publiziert und auf Ausstellungen gezeigt. Als ehemaliger Hundebesitzer hat Rolf Purpar eine besondere Beziehung zu seinen Motiven aufbauen können. Seine empathischen Potraits zeigen die Eigenwilligkeit der Tiere und veranschaulichen die Liebe, die diesen Vierbeinern auf der Straße entgegengebracht wird. Ergänzt werden die Aufnahmen auf den Kalenderseiten durch Aphorismen aus Literatur und Philosophie, die zum Nachdenken über das randständige Leben unter Brücken und auf dem Asphalt anregen sollen. Zum Beispiel Erich Fried (1921 – 1988):

Ein Hund
der stirbt
und der weiß
dass er stirbt
wie ein Hund
und der sagen kann
dass er weiß
dass er stirbt
wie ein Hund
ist ein Mensch.

„Dieser Kalender soll dazu beitragen, das Leben auf der Straße sichtbar zu machen. Es geht dabei nicht darum, Existenzen am Rande zu beschönigen. Aber eben auch nicht darum, sie zu verurteilen. Es geht nicht mehr und nicht weniger darum, einander mit Solidarität zu begegnen“, so von Lindern im Vorwort des Kalenders.

Wie in jedem Jahr wird der Kalender von den obdachlosen Verkäufer*innen der Straßenzeitung fiftyfifty auf der Straße in Düsseldorf, Duisburg, Essen, Krefeld, Mönchengladbach und dem Bergischen Land angeboten. Von den zehn Euro Verkaufspreis gehen fünf an den/die Verkäufer*in.

Diejenigen, die keine fiftyfifty-Verkäufer*innen in der Nähe haben, können den Kalender online über https://www.fiftyfifty-galerie.de/shop bestellen.