Es begab sich - eine moderne Weihnachtsgeschichte

Es begab sich zu der Zeit, dass ein Gebot von Ordnungsdezernentin Britta Zur ausging, dass alle Suchtkranken die todspekulierte Baugrube am Grand Central verlassen müssten. Es war nicht die erste Vertreibung und sie geschah zur Zeit, da Stephan Keller Oberbürgermeister von Düsseldorf war. Da machten sich auf, alle Suchtkranken und Wohnungslosen. Sie irrten um her. Aber alle Herbergen waren verschlossen. Alle Notunterkünfte voll.Erst am Tag der Räumung wurde bekannt, dass man Schutzräume suchen würde. Doch! da war es zu spät. Die Vertreibung war bereits geglückt. Nur wenige Meter entfernt schlugen die Wohnungslosen ihr neues Lager auf.

Zu jener Zeit war der Zorn und die Wut auf die Wohnungslosen und Armen groß. In ganzen Düsseldorf ließ man Zäune errichten und Bänke abbauen. Das Ziel, es war klar: Es hieß Vertreibung. Weder Keller noch Zur erbarmten sich derer, die Zuflucht und Schutz suchten. Sie zäunten den Worringer Platz ein und ließen das Ordnungsamt auffahren. Seit jeher bis heute stehen Uniformierte auf dem Platz. Sie sorgen mit ihrer Präsenz für Vertreibung und Leid. Schon lange läuft die Suche nach einem weiteren Platz, für jene die in dieser Stadt nicht willkommen sind.

Die aber, Die dieses zu entscheiden haben, stellten sich stumm. Lehnten alles ab und so fand man bis heute keinen neuen Platz. Da machten sich auf, auch Josef und Maria. Seinem vertrauten Weibe; die schwanger war. Sie irrten umher und suchten Schutz. In fester Zuversicht diesen im Hause Gottes zu finden, standen sie vor der St. Appolinariskirche. Doch fanden sie auch hier wie im ganzen Lande nur Zäune und verschlossene Türen. Hoffnungslos und enttäuscht standen sie vor der Kirche, als die Zeit kam, dass Maria gebärte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in einen Schlafsack ein und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in Düsseldorf.

Da Josef Zimmermann war baute er einen Verschlag. Er trotzte der Kirche und der ganzen Stadt. Lehnte Vertreibung und Hass auf die Armen ab. Und es waren Hirten in derselben Gegend, die kamen und unterstützen ihn. Engel brachten eine Lichterkette und Stroh. Und so bauten sie zum Trotz, einen Schutzraum gegen die soziale Kälte und schenkte sie der St. Appolinariskirche. In der Hoffnung, dass sich die Menschen an die ursprüngliche Geschichte von Weihnachten erinnern, wie Jesus als obdachloses Kind geboren wurde.

Lasst uns Schutzräume schaffen statt diese zu zerstören.

Und wie hier geschrieben: Obdachlose kriegt man nicht vertrieben!