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Räumung der "Grube" in Düsseldorf

Update 28.11.: 

Nur etwa 10 Gehminuten von der Baustelle des Grand Centrals haben wir gestern eine große Platte entdeckt. Mehr als zwanzig Personen schlafen unter einer Brücke in selbstgebauten Hütten. Die meisten von ihnen haben bis vor kurzem noch im Grand Central übernachtet. Viele von ihnen sind bereits seit vier bis fünf Tagen unter der Brücke. Sie wollten einer Räumung und einer unangenehmen Polizeikontrolle entkommen. Ein Angebot wo sie konkret übernachten können habe man ihnen nicht unterbreitet. Ihnen war bisher nur bekannt, dass sie in einer klassische Notschlafstelle gehen könnten.Dennis ist einer von denen, die jetzt unter der Brücke schlafen. Er möchte gerne in ein eigenes Zimmer, in das er rein und raus gehen kann, wann er möchte und wo er seine Sachen abschließen kann. Die Zustände in den Notschlafstellen hat er als Knastähnlich bezeichnet. Bis es ein Zimmer für ihn gibt, würde er gerne zumindest geduldet und in Ruhe gelassen werden. Es ist eine Schutzbehauptung, wenn man sagt, man würde Menschen räumen lassen, damit diese nicht erfrieren. Die Räumung des Grand Centrals hat so wie sie stattgefunden hat, rein gar nichts gebracht. Immer noch schlafen die selben Menschen draußen. Wir haben ihnen gestern nun zumindest Schlafsäcke und Isomatten überreicht.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/grand-central-duesseldorf-obdachlose-sind-weitergezogen_aid-102350313

https://www.ardmediathek.de/video/lokalzeit-aus-duesseldorf/lokalzeit-aus-duesseldorf-oder-30-11-2023/wdr-duesseldorf/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLXNvcGhvcmEtZjVhMjNkZWQtZWYzMC00NzliLTlkYzMtM2E0Njk3MTZlYzdj AB MINUTE 9:20

 

Update 27.11.: Der Einsatz von Ordnungsamt und Bauaufsicht ist beendet und aus sozialarbeiterischer Sicht eine Katastrophe gewesen: Lediglich eine Person wurde nach unserem Wissenstand untergebracht. Für viele der wohnungslosen und suchtkranken Menschen war bis heute morgen unklar, wo und ob sie untergebracht werden. Klar war lediglich, dass es Ausweiskontrollen und einen Einsatz von Ordnungsamt und Polizei geben sollte. Der größte Teil der Nutzer:innen der Fläche hatte die Baugrube daher schon vorher längst verlassen. Hierin liegt auch das größte politische und menschliche Versagen bei dieser Räumung. Mit richtigem Konzept wäre es vermutlich möglich gewesen, viel mehr Menschen unterzubringen. Das Ziel des heutigen Einsatzes bestand nicht darin, Menschen im Warmen unterzubringen. Dies schien eher zweitrangig. Viel mehr ging es darum, Menschen zu vertreiben ohne ein Konzept zu haben wo die Menschen danach hin gehen sollen.

https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/raeumung-grand-central-duesseldorf-100.html

https://www.ddorf-aktuell.de/2023/11/27/duesseldorf-raeumung-des-gelaendes-am-grand-central/

Seit Jahren hat die Stadt Düsseldorf kein Konzept für den Umgang mit suchtkranken und obdachlosen Menschen. Plätze wie am Immermannhof oder am Worringer Platz wurden räumlich so umgestaltet, dass sich die betroffenen Menschen dort kaum noch aufhalten können. Auf dem Worringer Platz steht seit Monaten eine dauerhafte OSD Streife zwingt so Menschen dazu, sich neue Plätze suchen müssen. Zuletzt hielten sich viele in der Baugrube des Grand Central auf. Die totspekulierte Fläche beherbergte zeitweise bis zu 70 Personen. Am Montag soll das Grundstück geräumt werden. Dem Hilfesystem wurde ursprünglich zugesichert, dass es mindestens eine Woche vor der Räumung informiert wird. Mehr zufällig wurde nun das Räumungsdatum diese Woche bekannt. Eine konkrete Idee, wo die Menschen nun hin sollen, gibt es nicht. Dabei geht es nicht nur um Schlafplätze, sondern vor allem auch um Aufenthaltsorte und Orte an denen der Konsum von Drogen toleriert wird. Menschen lassen sich nicht in Luft auflösen und durch Repressionen vertreiben. Schon jetzt hören wir erste Berichte, dass Menschen die Grube verlassen haben und in Hauseingängen übernachten. Sicher ist auch, dass nach der Räumung Menschen weiterhin suchtkrank und wohnungslos sind. Der Weg hieraus benötigt Zeit und Vertrauen. Jobcenteranträge müssen gestellt, Ausweisdokumente besorgt und Termine für medizinische Versorgung und Entgiftungen gemacht werden. An einem Räumungstag lässt sich all das sicherlich nicht erledigen.