Protest abgesagt: Rolf ist zu den "franzfreunden" gezogen. Zwangsräumung konnte nicht verhindert werden.

Düsseldorf, 05.04.2018

Rolf Thenagels zieht zu den "franzfreunden". HMS II. Grundstücksgesellschaft hat gesiegt.

Der von Zwangsräumung bedrohte Rolf Thenagels ist bereits  in eine Einrichtung der „franzfreunde“ gezogen. Ihm wurde  ein Platz am Rather Broich angeboten, einem Heim für Wohnungslose in Düsseldorf-Rath. Dort halten die franzfreunde 108 Plätze für Wohnungslose mit stationärer Vollversorgung vor. Das bedeutet, dass die Bewohner keinen eigenen Mietvertrag, keinen Schlüssel und keine Selbstbestimmung über ihr Geld haben, denn sie müssen den Großteil für die Verpflegung an die Einrichtung zahlen. Ihnen wird lediglich ein Taschengeld ausgezahlt. Dies ist ein klarer Rückschritt in Bezug auf die Selbstbestimmung, hatte Rolf mit dem Einzug auf die Lessingstraße 25 diese Stufe der Wohnungslosenhilfe doch bereits genommen. Nun kommt es zu dem von fiftyfifty kritisierten Drehtüreffekt – mit unklarer Perspektive für Rolf. Ob und wann er wieder eine eigene Wohnung findet, ist unklar. Genauso wie, die Zukunft der weiteren Mieter auf der Lessingstraße unklar ist.

Die franzfreunde knicken damit bereits einen Tag nach ihrer Ankündigung, die Zwangsräumung zu verhindern, vor der HMS II. Grundstücksgesellschaft ein. Ihr beteuerter Druck, den sie auf Eytan Halfin ausüben wollten, ist offenbar ins Leere gelaufen. "Das ist für uns nicht die Spitze der Bewegung, sondern ein feiger Rückzug, um aus der Affaire zu kommen. Wir fordern die franzfreunde auf, für Rolf unverzüglich wieder eine reguläre Wohnung zu finden“, erklärt Julia von Lindern von fiftyfifty. „Letztlich muss nun der Steuerzahler für die Fehler der franzfreunde gerade stehen, denn der Heimplatz von Rolf kostet täglich mehr als 100 €.“, ergänzt Hubert Ostendorf, Geschäftsführer von fiftyfifty. Rolf Thenagels zeigt sich auf unsere Nachfrage ambivalent: „Ich hätte dieses Politikum gerne weiter durchgestanden, aber meine Nerven liegen blank. Nun bekomme ich Hilfe, muss mich aber bevormunden lassen und verliere meinen Mitbewohner, mein Viertel und meine eigenen vier Wände.“